Core Web Vitals Bewertung nicht bestanden? Das müsst Ihr tun.
Autor: Alex Rodionov
Wenn Ihr in der Google Search Console eine Meldung seht wie „Core Web Vitals Bewertung nicht bestanden“, dann solltet Ihr sofort handeln. Diese Meldung ist kein bloßes technisches Detail, sondern ein direkter Hinweis darauf, dass Google Eure Website in zentralen Bereichen der Nutzererfahrung als unterdurchschnittlich bewertet. Das wirkt sich mittel- und langfristig auf Eure Rankings aus, und zwar unabhängig davon, wie gut Eure Inhalte sind.
In diesem ausführlichen Leitfaden erkläre ich Euch, was genau die Core Web Vitals sind, warum Google diese Metriken eingeführt hat und welche konkreten Maßnahmen Ihr ergreifen könnt, um die Bewertung künftig zu bestehen. Außerdem gebe ich Tipps, wie Ihr den Fortschritt überwacht und wie sich das in ein langfristiges SEO-Konzept integrieren lässt.
Warum sind die Core Web Vitals so entscheidend?
Google hat sich in den letzten Jahren stark darauf konzentriert, die Nutzererfahrung ins Zentrum der Suchmaschinenoptimierung zu rücken. Früher reichte es oft, einfach Keywords zu platzieren und Backlinks zu sammeln. Heute hingegen schaut Google ganz genau, wie sich Eure Website für echte Nutzer anfühlt. Die Core Web Vitals sind das zentrale Messinstrument dafür.
Wenn Eure Core Web Vitals Bewertung nicht bestanden wird, interpretiert Google das so: Eure Seite ist zwar vielleicht inhaltlich relevant, aber sie lädt zu langsam, reagiert zu träge oder springt im Layout herum. Das führt dazu, dass Nutzer schneller abspringen, weniger konvertieren und weniger zufrieden sind. Das möchte Google seinen Nutzern nicht zumuten – und belohnt deshalb Seiten, die diese Werte erfüllen.
Die vier Bereiche hinter den Core Web Vitals
Viele denken bei den Core Web Vitals nur an Ladegeschwindigkeit. Aber tatsächlich betrachtet Google vier Bereiche:
- Leistung (Performance): Hier geht es um die Zeit, bis der wichtigste Inhalt sichtbar ist. Eure Seite muss schnell und schlank sein.
- Barrierefreiheit: Auch Menschen mit Einschränkungen müssen die Inhalte problemlos nutzen können. Kontraste, klare Strukturen und saubere semantische Auszeichnung sind hier wichtig.
- Best Practices: Verwendet Ihr moderne Standards? Gibt es Sicherheitsprobleme? Lädt Ihr unsichere Ressourcen nach? All das beeinflusst die Bewertung.
- SEO: Google achtet auch darauf, ob grundlegende SEO-Standards eingehalten werden. Titel, strukturierte Daten, Mobile Friendliness und vieles mehr.
Diese vier Kategorien fließen zusammen. Besonders stark gewichtet sind dabei die Performance-Metriken, auf die wir jetzt genauer eingehen.
Die drei Schlüsselmetriken
Google misst die Nutzererfahrung mit drei Kernmetriken, die Ihr unbedingt kennen solltet:
- Largest Contentful Paint (LCP): Dieser Wert misst, wie lange es dauert, bis das größte sichtbare Element (meist ein Bild oder ein großer Textblock) vollständig geladen ist. Ziel: unter 2,5 Sekunden.
- Interaction to Next Paint (INP): Früher bekannt als FID. Hier geht es darum, wie schnell Eure Seite auf Nutzerinteraktionen reagiert. Ziel: unter 200 Millisekunden.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Dieser Wert zeigt an, wie stark sich das Layout unerwartet verschiebt. Ziel: unter 0,1.
Wenn eine dieser Metriken außerhalb des Zielbereichs liegt, wird die Core Web Vitals Bewertung nicht bestanden. Vor allem der LCP ist in Projekten häufig ein Problem. Große Slider-Bilder oder Videos im oberen Bereich verzögern oft den Seitenaufbau, besonders auf mobilen Geräten.
Wie merkt Ihr, dass Ihr Probleme habt?
Der einfachste Weg: Direkt auf pagespeed.web.dev. Oder schaut in Eure Google Search Console. Unter „Nutzerfreundlichkeit“ findet Ihr einen Bericht zu den Core Web Vitals. Dort seht Ihr, welche URLs betroffen sind und welche Metrik schlecht ist. Außerdem könnt Ihr Tools wie PageSpeed Insights oder Lighthouse nutzen. Diese geben Euch konkrete Hinweise, zum Beispiel: „Bild X ist zu groß und verzögert den LCP.“ Man sieht die Core Web Vitals da aber erst, wenn genug Nutzerdaten in den letzten 90 Tagen gesammelt werden konnten.
Wenn Ihr viele Seiten habt, lohnt sich ein umfassender SEO-Check, um systematische Probleme zu identifizieren. In einer tieferen SEO-Analyse seht Ihr auch, ob bestimmte Seitentypen (z.B. Blogartikel oder Landingpages) besonders betroffen sind.
Typische Ursachen im Detail
Hier die häufigsten Ursachen, warum ich in Projekten eine schlechte Bewertung sehe:
1. Langsame Serverantwortzeit
Ein günstiges Shared Hosting mag verlockend sein, aber oft leidet darunter die Geschwindigkeit. Wenn der Server träge reagiert, dauert auch der LCP länger. Ein Umzug auf ein performantes Hosting oder ein CDN kann hier Wunder wirken. Besonders bei internationalen Projekten, wie im Bereich internationales SEO, ist ein CDN fast Pflicht.
2. Unoptimierte Bilder
Bilder sind oft der größte Brocken. Nutzt unbedingt WebP, um die Dateigrößen zu minimieren. Verwendet Lazy Loading, damit Bilder nur dann geladen werden, wenn sie im sichtbaren Bereich erscheinen. Eine optimierte Medienstrategie senkt den LCP dramatisch.
3. Überladene Themes und Plugins
Jedes Plugin und jedes komplexe Theme bringt zusätzliche CSS- und JavaScript-Dateien mit. Wenn Ihr 40 Plugins installiert habt, braucht Ihr Euch nicht wundern, dass Eure Core Web Vitals leiden. Nutzt nur, was Ihr wirklich braucht, und setzt auf schlanke Themes.
4. Layout-Shifts
Habt Ihr schon einmal eine Seite geöffnet und gerade auf einen Button klicken wollen, als sich plötzlich alles verschoben hat? Genau das bewertet Google negativ. Gebt allen Bildern feste Größen. Plant Platzhalter ein, damit nichts springt. Hier muss man schauen, wie die Website gebaut wurde. In WordPress mit Elementor oder mit Divi? In Contao? Die Lösungen unterscheiden sich nach CMS und nach dem Baukasten-Tool.
5. Drittanbieter-Skripte
Externe Ressourcen wie Werbebanner oder Social Media Widgets laden oft langsam und blockieren wichtige Inhalte. Prüft genau, was Ihr wirklich braucht. Weniger ist mehr.
Wie Ihr Eure Werte verbessert
Hier sind konkrete Maßnahmen, die sich in Projekten bewährt haben:
- Setzt ein Caching-Plugin wie WP Rocket ein. Das speichert Seiten statisch ab und verkürzt Ladezeiten erheblich.
- Komprimiert und optimiert alle Bilder. Nutzt WebP und achtet auf passende Abmessungen.
- Minifiziert CSS und JS. Nutzt
defer
undasync
, um das Rendern nicht zu blockieren. - Verzichtet auf unnötige Animationen im Above-the-Fold Bereich. Diese bremsen den LCP aus.
- Prüft die mobile Ansicht. Die meisten Probleme zeigen sich zuerst auf dem Smartphone.
Meine Erfahrung aus vielen Projekten als SEO Agentur aus Düsseldorf zeigt: Schon kleine Änderungen können große Wirkung haben. Ein gutes Beispiel ist der Austausch von PNG-Bildern gegen WebP – oft fällt der LCP danach von 3,5 auf 1,9 Sekunden.
Integration in Eure SEO-Strategie
Die Optimierung der Core Web Vitals ist kein einmaliges Projekt, sondern ein fortlaufender Prozess. Baut diese Kontrollen in Eure regelmäßige Arbeit ein. Führt nach Relaunches oder neuen Landingpages immer wieder einen Test durch. So vermeidet Ihr böse Überraschungen.
Für lokale Unternehmen gilt: Wenn Ihr z.B. als Handwerksbetrieb Kunden gewinnen wollt, ist eine schnelle Seite ein Wettbewerbsvorteil. Meine Local SEO Agentur sieht regelmäßig, dass zwei Unternehmen mit ähnlichem Angebot unterschiedliche Rankings haben – weil eines einfach schneller und stabiler lädt.
Tools, die Euch helfen
Google selbst stellt mit der Search Console und PageSpeed Insights die wichtigsten Tools kostenlos bereit. Außerdem gibt es Services wie GTmetrix oder WebPageTest. Nutzt diese regelmäßig, um Probleme frühzeitig zu erkennen.
Eine empfehlenswerte Übersicht über die Kriterien findet Ihr direkt bei Google. Dort werden alle Zielwerte und Best Practices beschrieben.
Praxisbeispiel: Blogartikel-Optimierung
Angenommen, Ihr habt einen umfangreichen Blog zu Online Marketing. Ihr veröffentlicht regelmäßig Beiträge, aber die Bilder sind riesig und jedes Plugin bringt neue Skripte mit. Mit einer gezielten Analyse könnt Ihr:
- Alle Bilder automatisch in WebP umwandeln.
- Caching aktivieren, sodass wiederkehrende Leser blitzschnell Zugriff haben.
- Unnötige Plugins deaktivieren, die keine Funktionen mehr erfüllen.
Schon nach wenigen Tagen wird sich die Bewertung verbessern. Und das Schöne: Besucher bleiben länger, die Absprungrate sinkt, und die Conversions steigen.
Weitere Tipps für nachhaltigen Erfolg
- Führt regelmäßige Updates durch. Veraltete Plugins und Themes sind oft langsam und unsicher.
- Denkt bei jedem neuen Inhalt darüber nach, ob er die Ladezeit beeinflusst.
- Testet neue Funktionen zuerst in einer Staging-Umgebung, bevor Ihr sie live schaltet.
- Plant Core Web Vitals als festen Bestandteil jeder SEO-Strategie ein.
Wenn Ihr international tätig seid, denkt daran: Besucher aus anderen Ländern müssen genauso schnelle Ladezeiten haben. Ein CDN hilft, Inhalte geografisch näher an den Nutzer zu bringen. Das ist ein Kernaspekt beim internationalen SEO.
Fazit
Eine nicht bestandene Core Web Vitals Bewertung ist kein Weltuntergang, aber ein wichtiges Signal. Nutzt es als Chance, Eure Seite auf den neuesten Stand zu bringen. Setzt auf schlanke Technik, gute Bildoptimierung und ein starkes Caching. Vermeidet Layout-Shifts und haltet Eure Seite mobilfreundlich.
Wenn Ihr diese Punkte umsetzt, werdet Ihr nicht nur die Core Web Vitals Bewertung bestehen, sondern langfristig bessere Rankings und zufriedenere Besucher erreichen. Und genau darum geht es im Online-Marketing: Sichtbarkeit, Nutzerfreundlichkeit und messbare Ergebnisse.