Online Marketing News im Oktober 2025: Google-Strafe, ChatGPT & neue Commerce-Trends
Autor: Alex Rodionov
Der Oktober 2025 bringt wieder viele spannende Entwicklungen im Online-Marketing mit sich. Im Fokus stehen diesmal Google, neue KI-Integrationen und Veränderungen im Commerce-Bereich. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, wie dynamisch sich das digitale Ökosystem aktuell entwickelt – und dass erfolgreiche Marketer heute nicht nur reagieren, sondern Trends frühzeitig verstehen und strategisch nutzen müssen. Im Folgenden findet Ihr meinen Überblick über die wichtigsten Themen des Monats – ergänzt durch meine persönliche Einschätzung, was das jeweils konkret für die Praxis bedeutet.
EU verhängt Milliardenstrafe gegen Google
Die EU-Kommission hat gegen Google eine Strafe von 2,95 Milliarden Euro verhängt. Grund sind Verstöße gegen Wettbewerbsregeln im Werbegeschäft. Laut der EU habe Google seine eigenen Produkte im Anzeigen-Ökosystem systematisch bevorzugt und damit den fairen Wettbewerb beeinträchtigt. In den USA wurde diese Entscheidung kritisch gesehen: Präsident Trump bezeichnete die Strafe als „unfair“ und drohte mit Gegenmaßnahmen. Quelle: FOCUS Online Aus meiner Sicht zeigt dieser Fall erneut, wie unterschiedlich die Denkweisen zwischen EU und USA sind. Während in den USA Wachstum, Innovation und Eigenverantwortung stärker im Vordergrund stehen, greift die EU deutlich regulativer in den Markt ein – vor allem bei Themen wie Datenschutz, Wettbewerb und Transparenz. Das hat Vor- und Nachteile: Einerseits sorgt es für mehr Fairness, andererseits kann es Innovationen bremsen. Für Google könnte das bedeuten, dass bestimmte Werbefunktionen oder Datenverknüpfungen in der EU künftig eingeschränkt werden. Für Marketer heißt das: Kampagnenstrukturen, Tracking und Reporting sollten regelmäßig überprüft werden, um rechtzeitig auf regulatorische Änderungen reagieren zu können.Google entfernt num=100 – Ranking-Tools betroffen
Google hat die num=100-Abfrage abgeschafft, mit der bisher bis zu 100 Suchergebnisse pro Seite abgerufen werden konnten. Viele SEO-Tools konnten damit effizient Rankings auslesen – jetzt liefern sie oft keine vollständigen Daten mehr, insbesondere ab Seite 2. Mehr dazu in meinem Artikel über die Abschaffung von num=100. Viele Anbieter haben mittlerweile Workarounds implementiert: Sie crawlen die Suchergebnisse ab Seite 3 oder 4 nur noch einmal wöchentlich, um Kosten zu sparen. Ich finde das absolut vernünftig. Gerade für professionelle SEO-Arbeit sollte der Fokus ohnehin auf den Top-Positionen liegen, nicht auf den täglichen Schwankungen weiter hinten. Wer dauerhaft auf Seite 2 rankt, hat in der Regel ein strategisches Problem, kein technisches. Daher ist die Änderung für mich kein Drama – im Gegenteil: Sie hilft, die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu lenken. Wer das „große Bild“ im Blick behält, spart Zeit und arbeitet nachhaltiger.Google Discover integriert Social Media Posts
Google Discover zeigt nun auch Social-Media-Beiträge von Creators und Publishern an. Nutzer können diesen Profilen folgen, um künftig mehr ähnliche Inhalte angezeigt zu bekommen. Damit wird Discover stärker zu einem personalisierten Social Feed, der klassische News, Blogartikel und Kurzform-Content mischt. Quelle: Search Engine Land Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Einerseits eröffnet es neue Chancen für Reichweite und Markenbindung – insbesondere für Content-Marketer, die regelmäßig hochwertigen Social-Content produzieren. Andererseits könnte die Qualität im Feed darunter leiden, wenn zwischen fundierten Artikeln plötzlich kurze Clips, Memes oder Reposts auftauchen. Google läuft damit Gefahr, dass Discover weniger informativ und mehr unterhaltungsgetrieben wird. Trotzdem: Wer sich auf diesen Wandel einstellt und Inhalte für mobile Nutzung, visuelles Storytelling und Wiedererkennung optimiert, kann von dieser Entwicklung profitieren.Google Gemini wird in Chrome integriert
Google integriert Gemini direkt in den Chrome-Browser. Damit können Nutzer künftig KI-Funktionen wie Recherchen, Texterstellung und kontextbezogene Empfehlungen direkt im Browser nutzen – ohne eine separate Plattform zu öffnen. Ziel ist eine intelligente, nahtlose Verbindung von Suche, KI und Surf-Erlebnis. Quelle: Google Gemini Für mich ist das ein klarer Gegenangriff auf ChatGPT. Google will verhindern, dass sich der Alltag der Nutzer zu sehr in KI-Chatbots verlagert – und bringt seine eigene Lösung dorthin, wo Menschen ohnehin täglich unterwegs sind: in den Browser. Ich finde das strategisch klug. Konkurrenz belebt das Geschäft, und Innovation entsteht nur durch Wettbewerb. Wenn Google hier gut liefert, kann das Sucherlebnis tatsächlich produktiver werden. Gleichzeitig zeigt es, dass KI zunehmend Teil des Alltags wird – und das bedeutet für Marketer: Content, Ads und UX müssen in Zukunft stärker KI-kompatibel gedacht werden.Instant Checkout in ChatGPT: Produktfeeds jetzt möglich
OpenAI hat das Feature Instant Checkout vorgestellt – eine Funktion, die es Nutzern ermöglicht, Produkte direkt im Chat zu kaufen. Das System basiert auf dem Agentic Commerce Protocol, über das Händler strukturierte Produktfeeds bereitstellen können. Damit wird ChatGPT plötzlich zu einer E-Commerce-Plattform. Quelle: OpenAI Developer Ich finde diese Entwicklung besonders spannend. Der sogenannte „Conversational Commerce“ hat das Potenzial, das Kaufverhalten nachhaltig zu verändern – vor allem bei spontanen, kleineren Käufen. Wenn Produkte direkt während des Gesprächs bestellt werden können, entfällt die klassische Customer Journey. Für viele Nutzer ist das bequemer – aber für Händler bedeutet es, dass Produktdaten, Beschreibungen und Bilder künftig perfekt strukturiert und maschinenlesbar sein müssen. Ich bin überzeugt, dass diese Art des Shoppings in den nächsten Jahren rasant wachsen wird. Es erinnert ein wenig an den Mobile-Commerce-Boom – nur diesmal im Chat statt in der App.Google kennzeichnet Reviews als „Incentivized“
Google führt ein neues Label für Bewertungen ein, die durch Anreize wie kostenlose Produkte, Rabatte oder Gutscheine beeinflusst wurden. Diese sogenannten „Incentivized Reviews“ sollen künftig für mehr Transparenz sorgen. Händler müssen selbst angeben, ob eine Bewertung incentiviert ist, um Strafen oder Sperrungen zu vermeiden. Quelle: Search Engine Roundtable Die Idee ist grundsätzlich gut – Vertrauen und Authentizität sind im Bewertungswesen entscheidend. Trotzdem frage ich mich, wie Google das tatsächlich kontrollieren will. Selbst wenn Händler ehrlich markieren, bleibt unklar, wie viele Bewertungen unentdeckt „geschönt“ sind. Vielleicht erkennt Google langfristig Muster, etwa über Metadaten, Formulierungen oder Zeitpunkte. Aber aktuell ist das schwer umsetzbar. Dennoch: ein Schritt in die richtige Richtung, um mehr Glaubwürdigkeit zu schaffen – gerade in einem Bereich, in dem Fake-Reviews schon lange ein Problem sind.Fazit: Bewegung, Wettbewerb – und neue Chancen
Der Oktober 2025 zeigt deutlich, wohin sich das Online-Marketing entwickelt: KI-Systeme verschmelzen mit Browsern, Regulierungen greifen tiefer, und Plattformen definieren Commerce neu. Für Marketer bedeutet das, Strategien laufend anzupassen und flexibel zu bleiben. Die besten Ergebnisse erzielt, wer Veränderungen nicht nur beobachtet, sondern aktiv für sich nutzt. Mein Tipp: Nutzt diese Phase, um Eure Strukturen zu hinterfragen – insbesondere Datenqualität, Content-Strategie und Tracking. Wer hier sauber arbeitet, spart nicht nur Budget, sondern kann Trends schneller für sich nutzen. Das gilt für Google Ads ebenso wie für SEO, Content-Marketing und E-Commerce. Wenn Ihr Unterstützung braucht – ob bei Kampagnen, Strategie oder einem vollständigen Setup – begleite ich Euch gerne mit meiner Performance Marketing Agentur oder im Rahmen einer individuellen SEO-Betreuung beim Website-Relaunch.Empfohlenes YouTube-Video:
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